NWZ: Angebote für alle Bewerber

29.09.2008 14:15

Bei der "Nachvermittlungsaktion" der Agentur für Arbeit, der Industrie- und Handelskammer Göppinge und der Kreishandwerkerschaft haben alle Jugendlichen ein Ausbildungsplatzangebot bekommen.

Göppingen  Die Situation auf dem Ausbildungsmarkt ist gut - in diesem Jahr konnten fast alle Bewerber einen Ausbildungsplatz bekommen und sind seit Anfang des Monats, in einem Betrieb. Rund 100 Jugendliche, die noch keine passende Lehrstelle haben, wurden in den vergangenen Tagen in die Agentur für Arbeit eingeladen. Bei einer Nachvermittlungsaktion von wurde hier noch Firmen gesucht - und gefunden. "Allen Jugendlichen haben wir eine Stelle anbieten können", sagt Karlheinz Beck von der Agentur für Arbeit.
 
Gemeinsam mit Vertretern der IHK haben die Berufsberater den Jugendlichen direkt und verbindlich Stellenangebote vermittelt. Da wird gerne auch gleich zum Telefonhörer gegriffen und einer Firma noch ein Bewerber angeboten. "Durch die enge Vernetzung zwischen IHK und Agentur für Arbeit können wir so sehr effektiv arbeiten", sagt Karlheinz Beck. Nicht alle Betriebe melden freie Stellen bei der Arbeitsagentur - darum ist es wichtig, dass auch die IHK mit am Tisch sitzt. Hanspeter Erne, bei der Industrie- und Handelskammer für die einschlägigen Themen zuständig, weiß mit viel Erfahrung und Kontakten in die Unternehmen oft noch eine Position, die frei ist. Oder er überzeugt einen Firmenchef, dass ein bestimmter Bewerber eine Chance verdient hat. Über Praktika in einem Einstiegsqualifizierungsprogramm kann so langfristig meist auch ein Ausbildungsplatz vermittelt. Werden. Manchmal geht es ganz schnell, ist es einfach. Doch auch wenn es so leicht klingt - für die Berufsberater und die IHK-Experten, die bei der Nachvermittlungsaktion immer im Tandem ein Beratungsgespräch machen, ist es harte Arbeit. "Ob unsere Mühe erfolgreich ist wissen wir erst in einigen Wochen", sagt Volker Seitz von der Arbeitsagentur. Denn erst wisse man, ob die Jugendlichen die angebotenen Stellen erhalten und angenommen haben. Die meisten - rund 70 Prozent waren es in den Vorjahren - werden dann einen Ausbildungsplatz in der Tasche haben. Einige aber auch nicht. Die Gründe sind verschieden: "Es können Schulnoten sein - aber auch Defizite im persönlichen Bereich", sagt Volker Seitz. Doch auch in dieser Situation gibt es Hilfe. Die Jugendlichen haben einige Möglichkeiten, wie es weitergehen kann. Zum Beispiel gibt es das Berufsvorbereitungsjahr (BVJ) und das Berufseinstiegsjahr (BEJ), für die die Berufsschulen zuständig sind. Weitere Möglichkeiten über die Agentur für Arbeit sind berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen (BvB) zur Vermittlung der Ausbildungs- und Betriebsreife für noch nicht ausbildungsreife Jugendliche. Ziele und Inhalte werden dafür in einem Stufenkonzept innerhalb eines Qualifizierungsplans festgelegt. Über die Zugehörigkeit zum förderungsfähigen Personenkreis entscheidet die Berufsberatung. Ein weiteres Angebot ist die Einstiegsqualifizierung für Jugendliche (EQJ). Im Rahmen eines Ausbildungspakts mit den Kammern wird hier ein qualifizierendes Praktikum in einem potenziellen Ausbildungsbetrieb mit dem Ziel der Übernahme in ein Ausbildungsverhältnis angeboten.

Darüber hinaus gibt es so genannte "ausbildungsbegleitende Hilfen" (aH). Sie werden zur Sicherung eines Ausbildungsverhältnisses bei drohendem Abbruch - in Einzelfällen auch gleich zu Beginn der Ausbildung - eingesetzt. Sie sollen Unternehmen ermutigen, auch Bewerber einzustellen, deren schulische Leistungen zum Beispiel nicht ideal sind - aber durch diese Maßnahmen kann man auch diesen Jugendlichen eine Chance geben.
 
Info
 
Bei Fragen rund um das Thema Ausbildung hilft die Berufsberatung der Agentur für Arbeit nach Terminvereinbarung individuell.

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